domenica 24 giugno 2018

Bicompleanno – oder wie man italienisch Geburtstag feiert

Bicompleanno – 
oder wie man italienisch Geburtstag feiert

Langsam geht die Sonne hinter der Kulisse Gerfalco´s Hausberg Cornate unter. Das leuchtende Rot des Abendhimmels versetzt die Koppel der Maremma-Pferde am Fuße des Poggio di Montieri in eine sanfte Abendstimmung. Doch der Schein trügt. Im Reitstall des Hotels Rifugio Prategiano geht’s rund. Einen halben Tag lang wurde fleißig geräumt, gefegt, vorbereitet, geschnippelt, gekühlt und sich herausgeputzt. Das Holz für Lagerfeuer und Barbecue liegt bereit, der mayonnaisehaltige Nudelsalat für eines der deutschen Geburtstagskinder wurde in Schüsseln con carne und senza carne verteilt. Bei einem italienischen Fest spielt das Essen eine gleichmäßig präsente Rolle wie der rote Wein. Es ist schließlich Bicompleanno – ein Zusammenschluss zweier Geburtstage und zweier Nationalitäten.

Küsschen rechts, Küsschen links, Ciao hier, Ciao da. Die allesamt fröhlichen Gäste formieren sich zu einer Festgemeinschaft. Zwischen Pferdestreicheln, Playlist zusammenstellen und Selfies vorm duftenden Rosenstrauch, verbreitet sich gemächlich der Geruch brutzelnder Köstlichkeiten auf der längst entflammten Feuerstelle. Ob man sich kennt oder nicht, ob man die gleiche Sprache spricht oder nicht, spielt letztlich keine Rolle und der vino rosso tut sein Übriges. An der langen Tafel angekommen, wird der Nachbar zum Freund und der Entfernteste hebt seinen Plastikbecher zum gemeinschaftlichen „Cin Cin!“ Die Bratwurst der Italiener (salsiccia) vereinigt sich auf den Tellern mit deutschem Knäckebrot und Nudelsalat, toskanischem, salzfreiem Brot mit Hummusaufstrich und gegrilltem Pecorino-Käse. Diese Szenerie zieht sich über den Großteil des Abends, bis schließlich der selbstgemachte Nachtisch zu heller Aufregung führt. Der cremige Kuchen und die zuckrig-roten Teigkugeln gefüllt mit Nutella (pesche) lassen das rege Treiben und die lautstärkemäßig hohe Gesprächskultur für Minuten verstummen. Nun verteilt sich die fröhliche Meute ringsherum ums Lagerfeuer, beobachtet die unzähligen Glühwürmchen oder spaziert im Lichte des Mondscheins. Unter dem Zelt des beachtlichen und klaren Sternenhimmels werden noch viele Geschichten erzählt, hallt manches Lachen und schließlich wird sie lang, die Sommernacht des Bicompleanno´s.

domenica 17 giugno 2018

Sommer-Erwachen im Hotel Prategiano

Sommer-Erwachen im Hotel Prategiano

Unser Rifugio Prategiano erblüht. An allen Ecken und Enden lässt die Sonne das Grün samtig gedeihen und der Duft der unzähligen Rosen schmiegt sich an die sanfte Sommerluft. Hier, am Fuße des Poggio di Montieri, zeigt sich der schönste Monat der Toskana von seiner sonnigsten Seite.
Wo vor ein paar Wochen noch eifrig geschnitten, geputzt, gemäht, gebaut wurde, erfreuen sich nun Mensch und Tier am Gedeihen der Landschaft. Kinder spielen umher, erobern den leuchtend blauen Pool des Hotels, während die größeren Kinder es sich auf den Liegen bequem machen und vielleicht ein längst fälliges Buch in ihren Händen halten. Wenn man genauer hinhört und -sieht, so entdeckt man eine unglaubliche Artenvielfalt von Insekten und kleineren Tieren. Ein Mancher mag sich darüber wundern, doch der Naturliebhaber weiß, dass hier, fern von großen Städten, Smog und Lärm die Lebewesen in ihrem besten Zustand zu finden sind und es daher nur ein sanfter Hinweis auf die Reinheit dieser Landschaften in der Maremma Toskana ist.
So liebevoll sich hier um jede Blüte gesorgt wird, so sorgsam achtet man auf das Gedeihen des hauseigenen Gartens. Dieser wird ökologisch-nachhaltig bewirtschaftet und dient unserer regionalen Küche in der Zubereitung frischer Delikatessen. Umgeben von Kirschbäumen, kleineren Eichen und saftigen Wiesen wachsen nun unzählige Gemüsepflänzchen heran. Man entdeckt Bohnen (fagioli), Gurken (cetrioli) mit einem selbstgebauten Dach zum Hochklettern, Tomaten (pomodori), Paprika (peperoni) und den schärferen Verwandten: die Chilipflanze (peperoncino).
 




Eine schattige Ecke wird geziert von Büschen aus Salbei (salvia), Oregano (origano), Petersilie (prezzemolo) und dem Klassiker der italienischen Küche, dem Basilikum (basilico).





Noch sehen wir nur die Anfänge all ihrer Frucht, doch das mediterrane Klima wird seine Arbeit tun und schon bald wird man einige Kräuter oder erste Ernten auf unserem Tisch finden.


Ja, es ist ein Ort zum Sonne tanken und Natur erleben, der seinem Namen „Prategiano“ - Garten des Gottes Giano – alle Ehre macht.