domenica 27 maggio 2018

Terme delle Galleraie – Eindrücke eines Tages


Terme delle Galleraie – Eindrücke eines Tages

Umhüllt von einem nahezu unberührten Dschungel aus rankendem Grün, begleitet von dem Duft wilder Zitronenmelisse und dem Gesang des vielfältigsten Sängers, den wir in Deutschland als die Amsel, in Italien als Merlo bezeichnen, findet man sich inmitten eines ehemaligen Sanatoriums wieder, unter welchem seit vielen Jahrtausenden das warme und wohltuende Thermalwasser sprudelt. Doch wie in aller Welt gelangt man an diesen sinnlich-abenteuerreichen Ort? Ich lade dich ein auf eine kleine Reise auf dem Rücken unserer Pferde…


Wenn du das erste Hindernis – den Sattel eines unserer Maremma-Pferde zu erklimmen – erfolgreich gemeistert hast, dann erwartet dich bereits am Tor unseres Stalls ein wunderbarer Blick über den sagenumwobenen Hausberg des Hotels: der Poggio di Montieri. An seiner Linken schmiegt sich das kleine, namensgebende Städtchen, welches im Frühling durch weiße, blühende Kirschbäumchen auf dem Poggio nur noch verschönert wird. Doch der Weg führt uns in Richtung Travale und zunächst vorbei an urwüchsiger Natur, als auch sprudelnden Bächen. Im ruhigen Schritt, lockerem Trab und brausendem Galopp ziehen die grünen Hügel der Toskana an uns vorbei. Immer wieder begegnen wir scheuen Rehen, staunen über großartige Feigenbäume und entdecken wunderbare Ausblicke in die vielfältige Bergwelt. Im leichten Sitz geht es steil bergauf, bergab und mittendrin begrüßt uns ein kleines Tinker-Pferd mit seinem Esel-Freund neben einer hübsch in die Landschaft gesetzten Villa, deren Besitzer uns mindestens ein „Buona Giornata!“ („Schönen Tag!“) hinterherrufen. Schon bald sieht man von Weitem unzählige Olivenbäume und Weinreben, deren  zukünftiger Geschmack nur durch die anschmiegende Sonne und die klare Luft erahnt werden kann. Während den Reitern die frischen Akazienblüten nahezu in den Mund wachsen, erreichen die Pferde das Tal und somit den Lauf des Flusses Cecina. Erfrischend für Mensch und Tier überqueren unsere Pferde stampfend das kühle Nass, während man selbst in die von Vögeln und Natur beherrschte Wildnis dieser Umgebung eintaucht. Und da sind wir: an der Terme delle Galleraie, deren benachbartes Flussbett uns Schatten als auch einen ruhigen Picknickplatz als Halbzeit unseres Rittes bietet.

Das sich uns nun offenbarende Areal wurde bereits von den Etruskern als Badestätte genutzt und die heilende Wirkung des schwefelhaltigen Thermalwassers früh erkannt. Bei gutem Schuhwerk und scharfer Machete gelangt man sogar an alte Ruinen dieser zweitausend Jahre alten Thermalbäder, welche die Natur jedoch zu großen Teilen in ihren Jungle integriert hat. Nebenan begeistert ein verlassenes Hotel stets die Gemüter unserer Gäste und bietet Raum für kreative Hirngespinste, was sich hier zugetragen hat oder welchen Schatz man aus diesen Gemäuern ergründen könnte.


Schließt man die Augen, so erfährt man noch mehr Geschichten dieses mystischen Ortes, die man erriechen, erschmecken und erhören kann. Doch das muss jeder selbst erfahren – und, was der Rückweg bereithält, ebenso…



Nessun commento:

Posta un commento